Mittwoch, 28. Mai 2014

Kreative Ideen Teil 4

Jetzt geht's ans Rechnen!
Hier heißt das Zauberwort Dreisatz. Das ist alles aber nur halb so schlimm. Ich habe mir da ein Bild geschneidert, das bei der Lösung jeder Dreisatzaufgabe hilft
Schreibt man sich die Aufgaben immer nach diesem Schema F auf, gelingt die Rechnung leicht.

Also üben wir das doch gleich bei der Berechnung der Armschräge:
Fragestellung:
Am Handgelenk schlage ich 38 Maschen an. Am Oberarm benötige ich 74 Maschen. Der Ärmel ist laut Schnitt vom Hangelenk bis zur Armkugel 52 cm lang. Die erste Zunahme soll 2 cm über dem Handgelenk, die letzte Zunahme 4 cm vor Beginn der Armkugel erfolgen. Da die Zunahmen für die Ärmelschräge auf beiden Seiten des Ärmels erfolgen (2 Maschen je Reihe) muss ich 17 mal zunehmen. Die Frage lautet nun, nach wieviel Reihen ich jeweils zunehmen muss (ausgehend von einer gleichmäßigen Zunahme).
Rechnung:

10 cm = 38 Reihen
          X
46 cm = ?

Lösung: 174 Reihen habe ich, um 17 Zunahmen zu arbeiten ==> 182 R : 17 = 10,28
Die Zunahmen werde ich in jeder 10. Reihe beidseitig vornehmen.

Diese Rechnungen werden nun am gesamten Schnitt vorgenommen z.B. für Hals- und Armausschnitt, die Schulter usw.
Dann können wir endlich anschlagen und stricken! Viel Erfolg!





Montag, 5. Mai 2014

Kreative Ideen - Teil 3

Maschenprobe und Muster

Bei diesem Projekt hat es länger gedauert, bis ich das richtige Muster gefunden habe.
Ich wollte eine längere und leichte Strickjacke haben.
Die 'Cashmere Queen' (Lauflänge 140 m je 50 g) mit einer 4,5 mm Nadel gestrickt erschien
mir optimal.



Nun habe ich endlich das passende Muster gefunden und die Maschenprobe genommen.
Dabei ist zu beachten, dass man immer etwas mehr als die gewünschten 10 cm strickt. Und zwar sowohl in der Höhe, als auch in der Breite.
Die Maschenprobe sollte vor dem Vermessen auch gespannt werden. Ich spanne meine Strickstücke immer trocken und dämpfe sie dann. Dämpfen bedeutet: Ich stecke das Strickstück auf einer weichen Unterlage so fest, dass es gedehnt, aber nicht überdehnt ist. Die Maschen sollen sowohl vertikal als auch horizontal gleichmäßig erscheinen. Bei Lochmustern erkennt man die richtige Spannung daran, dass alle Löcher kreisrund sind.
Dann lege ich ein feuchtes - nicht nasses - Tuch darauf und fahre mit dem heißen Bügeleisen (höchste Stufe) drüber. Das Bügeleisen sollte in Bewegung bleiben. Nun läßt man das Strickstück unter dem Tuch trocknen.
Anschließend kann man die Maschen- und Reihenzahl je 10 cm zählen.
Und dann beginnt das Rechnen!

Dienstag, 29. April 2014

Kreative Ideen - Teil 2

Diese Hilfsmittel gebrauche ich bei die Umsetzung meiner Ideen:

Mein Kreativbuch: Hier handelt es sich um ein Buch oder Heft mit Blankoseiten. Ich habe mich für diesem Variante mit den komplett leeren Seiten entschieden, denn so kann ich mich freier entfalten.
Mein Maßband So kann ich alle Maße vom Körper nehmen und auch meine Maschenprobe vermessen
Bleistift ist mir lieber als Kugelschreiber oder Füller, denn ich kann Notizen - speziell im Schnitt - durch Radieren leichter korrigieren.
Manchmal benutze ich auch einen Taschenrechner. Ich bin aber bemüht, die Berechnungen im Kopf durchzuführen. Ich bin der Meinung, dass ich diese Denkleistung aufbringen sollte.

Und so sieht dann eine Seite in meinem Kreativbuch aus


Kreative Ideen - Teil 1

Guten Morgen, Ihr Lieben,

einige von Euch haben mich gefragt, woher ich meine Ideen habe.
Die Anwort ist eigentlich recht einfach: Ich sehe etwas und bin sofort begeistert. Diesen Wow-Gedanken kennt ihr bestimmt auch!
Deshalb habe ich beschlossen, heute eine kleine Serie zu Thema 'kreative Ideen umsetzen' zu starten.

Meine Inspiration
Wie ich eingangs schon erwähnt habe, gibt es ab und zu diesen kleinen Moment, der dann zu einer Idee reift.
Bei meinem aktuellen Projekt liegt das schon ein bischen zurück.
Herr Schoppel war bei mir zu Besuch und hatte verschiedene Garne dabei. Unter anderem dieses hier

 Cashmere Queen
(45 % Wolle, 35 % Kaschmir, 20 % Seide), gewalkte Qualität

Es war auch genau diese beige Farbe. Ich meinte nur, dass er diese Paketschnur wieder einpacken darf.
Doch dann zog er eine Maschenprobe dieses Garnes heraus.
Und da war er nun dieser Wow-Moment. Das Foto läßt nur erahnen, wie unglaublich weich und flaschig das Garn ist.
 Als erstes habe ich mir einen Schal aus dem Garn gestrickt. Zwei Knäuel, Vollpatent mit 6,0 mm Nadeln gestrickt, waren ausreichend.

Nun ist wie gesagt etwas Zeit vergangen, denn ich wartete auf die Idee für das richtige Projekt.



Montag, 14. April 2014

Mein Lieblingsstück

Heute möchte ich Euch mein 'Lieblingsstück' vorstellen.

Ich hatte Lust einen ganz einfachen und feinen Pullover zu stricken. Damit es nicht so langweilig wird, sollte er Streifen bekommen. Et voilà:



Und so geht's:
Da ich lange Fahrten mit dem Zug vor mir hatte, entschied ich mich dafür einen schlichten Pullover
zustricken. Damit dies trotzdem Freude macht, habe ich mich zwei besonders schöne Garne
ausgesucht. Vorder- und Rückenteil sind in einem Stück rund gestrickt. Abwechslung bringen die
Streifen. Dennoch hatte der Pullover anfangs den Namen ‚Sträflingspulli‘ und zwar nicht nur wegen
der Farbkombination, sondern auch wegen der gefühlten Unendlichkeit. Also wirklich perfekt für ‘s
Zugfahren. Doch beim ersten Tragen bekam er seinen richtigen Namen mein ‘Lieblingsstück‘. Die
Alpaka von Atelier Zitron ist das erste Alpakagarn, dass ich problemlos auf der nackten Haut tragen
kann. Ich liebe diesen Pullover. Und da es sich bei dem Garn um ein Naturprodukt handelt, braucht
man den Pullover auch nicht ständig waschen. Nachts im Freien lüften genügt oft schon, um ihn wieder
frisch in den Schrank legen zu können oder gleich am nächsten Morgen wieder anzuziehen.
Größe 34/36; 38/40; 42/44
Material und Nadeln
100 /120 / 180 g ‚filisilk‘ (70 % Merino, 30 % Seide; LL600 m) und 150 / 170 / 200 g ‚fil royal‘ (100%
Alpaka; LL 600 m) beide Garn sind von Atelier Zitron.
Eine Rundstricknadeln 3,0 mm /60 cm; eine Rundstricknadel 3,0 mm (oder dünner) zum Stilllegen des
Vorder- und Rückenteils, eine Wollnadel, sechs Maschenmarkierer, Maschenraffer.
Strickmuster
Bund: 2 rechte Maschen, 2 linke Maschen in Wechsel
Grundmuster: glatt rechts. In Runden werden nur rechte Maschen gestrickt. In Reihen wird die
Hinreihe rechts, die Rückreihe links gestrickt.
Maschenprobe
30 M und 42 R mit Nadel 3,0mm im Grundmuster gestrickt ergeben 10 x 10 cm
Anleitung
Für das Vorder- und Rückenteil 236 / 252 / 278 Maschen mit der ‘fil royal’ anschlagen und im
Bundmuster stricken. Dabei das Strickstück sofort zur Runde schließen. Den Rundenbeginn mit einem
Maschenmarkierer kennzeichnen. Nach 2 cm Bund glatt rechts stricken. Den ersten Farbwechsel nach
7 / 8 / 9 cm Gesamthöhe durchführen. Dazu am Rundenende, mit der ‘filisilk’ weiterstricken. Der
Faden der ‘fil royal’ kann im Innern des Strickstückes mitgeführt werden. Dazu die beiden Fäden nach
jeder Runde miteinander verdrehen.
Nun abwechselnd Blocks in ‘filisilk’ und ‘fil royal’ stricken. Es werden immer Blocks à 28 / 29 / 30
Runden gestrickt. Nach sieben Blockstreifen dieses Strickstück stilllegen.
Ärmel: Für den Ärmel 50 / 52 / 56 Maschen mit der ’fil royal’ anschlagen und 2 cm im Bundmuster
stricken. Den ersten Farbwechsel nach insgesamt 8 / 9 / 9 cm durchführen. Die Blockstreifen in den
selben Abständen wie beim Korpus stricken. Nach 7 Farbstreifen den Ärmel stilllegen und den zweiten
genauso stricken.
Zusammenführen der einzelnen Strickstücke zum Raglan. Zuerst wird im großen Strickstück ein
zweiter Maschenmarkierer so gesetzt, dass dieser gegenüber des anderen liegt (genau bei der halben
Anzahl an Maschen).
Es ist darauf zu achten, dass nun mit der ‘filisilk’ gestrickt wird.
Nun den Ärmel, der zuletzt gestrickt wurde wie folgt an den Korpus (Vorder- und Rückenteil)
anstricken: Die Randmasche des Ärmels mit der ersten Masche des Korpus (Masche neben dem
Maschenmarkierers, der den Rundenbeginn markiert) zusammenstricken. Jetzt diese Stelle markieren.
Nun die Maschen der ersten Hälfte des Korpus stricken. Die letzte Masche vor der markierten Hälfte
des Korpus mit der ersten Randmasche des zweiten Ärmels zusammenstricken. Diese Stelle markieren.
Nun den zweiten Ärmel einstricken. Auch hier wird die zweite Randmasche mit der ersten Masche des
Korpus nach dem Einsatz zusammengestrickt. Diese Stelle ist wieder zu markieren. Weiter am Korpus
stricken und auch hier die letzte Masche mit der Randmasche des ersten Ärmels zusammenstricken.
Diese Stelle sollte auch markiert werden.
Nun wird wieder in Runden gestrickt. Um die Raglanschräge zu arbeiten werden grundsätzlich in jeder
zweiten Runde die zwei Maschen vor den Markierungen zusammengestrickt. Die zwei Maschen nach
den Maschenmarkierern werden überzogen zusammengestrickt (erste Masche abheben, zweite Masche
stricken, erste Maschen über die gestrickte zweite Masche ziehen). Es werden 34 / 36 / 38 solche
Abnahmen gearbeitet. Die Garne nach wie vor wechseln wie bisher.
Nun wird wieder in Reihen gestrickt, denn der Ausschnitt am Vorderteil soll etwas tiefer sitzen als am
Rückenteil. Es werden verkürzte Reihen über die Ärmel und das Rückenteil gestrickt. D.h, man wendet
zum ersten Mal vor der ersten Raglanschräge am Vorderteil und strickt in einer Rückreihe links bis zur
anderen Raglanschräge des Vorderteils. Es werden nun infam Ende jeder Reihe eine Masche weniger
gestrickt; also eine Masche früher gewendet.
Insgesamt werden so 12 Reihen gestrickt. Die Abnahmen Raglanschräge dürfen in der Hinreihe nicht
vergessen werden.
Nun werden über alle Maschen noch 2 cm im Bundmuster gestrickt. Alle Maschen locker abketten!






Hier findet Ihr noch mehr Strickdesings und die Anleitungen von mir dazu